14. Juni 2015
Konzertbeginn: 19 Uhr
Einlass ab 18 Uhr
Ende gegen 21:30 Uhr
Großer Chor & Orchester des ORSOphilharmonic
unter der Leitung von Wolfgang Roese
Chor der Universität Island
Konzertbeginn: 19 Uhr
Einlass ab 18 Uhr
Ende gegen 21:30 Uhr
Restkarten an der Abendkasse erhältlich
Tickethotline besetzt von Montag bis Freitag, 10–18 Uhr
“La Mer” – Sinfonische Skizzen für großes Orchester
(Claude Debussy)
“A Sea Symphony”
(Ralph Vaughan Williams)
Chor & Orchester des ORSOphilharmonic
Chor der Universität Island
Solisten:
Eva Rydén – Sopran
Gunnar Schierreich – Bariton
Musikalische Leitung: Wolfgang Roese
Behold, the sea itself,
And on its limitless, heaving breast, the ships;
See, where their white sails, bellying in the wind, speckle the green and blue,
See, the steamers coming and going, steaming in or out of port,
See, dusky and undulating, the long pennants of smoke.
(I A Song for all Seas, all Ships (nach Walt Whitman))
O we can wait no longer,
We too take ship O soul,
Joyous we too launch out on trackless seas,
Fearless for unknown shores on waves of ecstasy to sail,
Amid the wafting winds, (thou pressing me to thee, I thee to me, O soul,)
Caroling free, singing our song of God,
Chanting our chant of pleasant exploration.
(IV The Explorers (nach Walt Whitman))
Ralph Vaughan Williams gilt als Schlüsselfigur der Wiederbelebung britischer Musik im 20. Jahrhundert. Seit dem Tod Henry Purcells im Jahr 1695 hatte Großbritannien keinen wahrhaft bedeutenden Komponisten mehr hervorgebracht. Vaughan Williams Einfluss ist jedoch nicht nur in seinem umfangreichen musikalischen Schaffen, sondern auch in seinen programmatischen Schriften begründet. Seine musikalische Ausbildung begann bei seiner Tante, die ihn sowohl das Klavierspiel als auch Harmonielehre und Generalbassspiel lehrte. Zu seinen späteren Lehrern gehörte neben Max Bruch auch Maurice Ravel, der ihm schließlich nach langen Studien das Gefühl gab, seinen eigenen Weg gefunden zu haben. Zwar war ihm die mangelnde Identität britischer Musik bewusst – witzelte man doch am Ende des 19. Jahrhunderts, England sei „das Land ohne Musik” -, jedoch gab er einem musikalischen Individualstil jedem nationalistischen oder internationalistischen Ansatz Vorrang. So lässt sich Vaughan Williams Kompositionsstil als mit einerseits engem Traditionsbezug beschreiben. Andererseits ist seine Harmonik spätromantisch-tonal erweitert, gelegentlich sogar bitonal. Jedoch verzichtete er bewusst auf Dodekaphonie und nicht gefällige Dissonanzen, da seine Musik den Durchschnittsmenschen gefallen sollte und nicht für ausschließlich Intellektuelle komponiert wurde. Die neun Symphonien sind als Mittelpunkt seines Schaffens anzusehen. Ihre Entstehungszeit umfasst den Zeitraum von den ersten Skizzen zur „Sea Symphony” 1903 bis zur Vollendung der 9. Symphonie 1957, also ca. 55 Jahre. Das „Problem” Symphonie beschäftigte ihn demnach durchgehend, weshalb sich gerade an dieser Gattung seine kompositorische Entwicklung ablesen lässt. An Zahl und Gewicht stehen seine neun Beiträge in einer Reihe mit den Werken der großen Symphoniker des 20. Jahrhunderts. Seine enorme Wandlungsfähigkeit, die Form von Symphonie zu Symphonie mit neuem Inhalt zu füllen, rief oft Erstaunen hervor: Von Natur- und religiöser Mystik (1., 3. und 5. Symphonie) über den Ausdruck von Lebensfreude (2. und 8. Symphonie), vom kompromissloser Härte (4. und 6. Symphonie) bis hin zu tiefer Melancholie (3., 7. und 9. Symphonie).
La Mer (1905)
I De l’aube á midi sur la mer
II Jeux des Vagues
III Dialogue du vent et de la mer
La Mer, eine Suite in 3 Sätzen, lag Debussy besonders am Herzen, weil er das Meer, überhaupt das Spiel des Wassers, liebte.
Schon bald nach der Fertigstellung seiner einzigen Oper Pelléas et Mélisande begann Debussy mit der Arbeit an La Mer, einem dreisätzen Orchesterwerk.
Von den Erinnerungen an das Meer spricht Debussy gegenüber eines Freundes, dem Komponisten und Dirigenten André Messager: „Sie wussten vielleicht nicht, dass ich für die schöne Laufbahn eines Seemanns ausersehen war, und dass nur die Zufälle des Daseins mich auf eine andere Bahn geführt haben. Nichtsdestoweniger habe ich für sie [die See] eine aufrichtige Leidenschaft bewahrt. […] ich habe unzählige Erinnerungen – meiner Ansicht nach ist das mehr wert als eine Wirklichkeit, deren Zauber ja im allgemeinen recht auf unserem Denken lastet.”